Inseln

Typischer Inselaufbau

Die Atollinseln der Malediven liegen auf dem sogenannten Schelf, auf dem wiederum das eigentliche Korallenriff sitzt (siehe Geographie). Da ein Korallenriff dem Licht entgegen wächst, unterscheidet man zwischen Korallenriffen, welche noch Richtung Wasseroberfläche wachsen (Thila) und solche, welche die Wasseroberfläche bereits erreicht haben (Gili oder Giri). Viele der Korallenriffe haben die Wasseroberfläche noch nicht erreicht und haben daher auch keine Inseln. Aber im Umkehrschluss liegen alle Inseln auf den Malediven auf einem Korallenriff. Gewöhnlich bestehen Inseln aus Sand (von den Gezeiten zermahlene, abgestorbene Korallen) und sind flach (ca. 1 Meter über dem Meeresspiegel).

Typische Malediven-Insel

Unter der Insel befindet sich meistens ein felsenartiger Boden, welcher der "Gipfel" des darunter befindlichen Korallenstocks ist. Die Form der Inseln reicht von länglich bis rund. Runde Inseln sind in ihrem Zentrum meistens niedriger und manchmal mit schlamigen oder sumpfigen Stellen.

Inseln können verschwinden, wenn sich die Strömungen am Korallenriff ändern. Die Malediver nennen dieses Phenomen der Erosion giramun dhiyun. Durch diese Strömungsänderungen können aber natürlich auch neue Inseln entstehen, die dann als Sandbank aus dem Wasser ragen oder an anderer Stelle des Riffs eine Art koralline Schutthalde bilden. Die Malediver bezeichen dieses Phenomen als vodemun dhiyun. Daher ist es natürlich, dass auf den Malediven ständig Inseln entstehen und erodieren. Menschliche Aktivitäten, wie zum Beispiel Anlegestege oder das Ausheben von Kanälen können die Bedingungen für die Strömungsverhältnisse am Riff stark ändern und beschleunigen die Erosion stark.

Unterschiedlichste Inselformen durch variirende Strömungsverhältnisse

Die einzelnen Atolle der Malediven sind untereinander oft durch die Tiefe des Ozeans getrennt. Aber trotz der großen Distanzen, unterscheidet sich das tägliche Leben der Malediver auf den einzelnen Inseln nur geringfügig.

Mit Ausnahme der Hauptstadt Malé, ähneln sich die meisten Inseln sehr: ähnliche Landflora und -fauna, niedrige Häuser mit kleinen Gärten die Nahe am Wasser liegen. Es gibt ungefähr 200 bewohnte Inseln. Die typische Insel bietet ungefähr 300 Bewohnern eine Heimat mit durchschnittliche 50 Haushalten.