Feste & Gebräuche

 

Neben den staatlichen und islamischen Feiertagen gibt es auf den Malediven weitere Feierlichkeiten: die Familienfeste und die sonstigen Fest und Gebräuche (Jinnis, Fandithas & Hakeems), die teils noch aus der präislamischen Zeit stammen.

 

Familienfeste

Namensgebung - eine Woche nach der Geburt des Kindes versammeln sich dessen Familie, Freund und der oberste islamische Richter um in feierlicher Zeremonie dem Neugeborenen einen Namen zu geben.

Beschneidung - diese Operation müssen die Jungen im Alter von 6 bis 8 Jahren über sich ergehen lassen. Anschließend gönnt man den Knaben 3 Tage Ruhe und feiert Ihnen zu Ehren ein fröhliches Fest und ein reichliches Essen mit Freunden und Verwandten. Die Knaben werden meist reich beschenkt.

Hochzeiten - werden eher mit geringeren Aufwand (als in der westlichen Ländern) gefeiert. Der Iman vor Ort vollführt eine kurze Trauung. Anschließend trifft man sich zu einem gemeinsamen Essen mit der Familie, den Verwandten und Freunden.

Trauerfeierlichkeiten - misst man nach islamischen Ritus einen ungleich größeren Stellenwert bei. Der Verstorbene wird nicht auch zuletzt der klimatischen Bedingungen wegen noch am selben Tag beerdigt und beigesetzt. Bei der Beerdigung und an den folgenden Tagen werden Gebete gesprochen, deren genaue Einhaltung der Islam vorschreibt. Die Trauerfeierlichkeiten dauern 40 Tage an. Sie enden mit einer letzten Zeremonie, bei der aus dem Koran zitiert wird und die Familie des Verstorbenen lädt zu einem Festmahl.

 

Jinnis, Fandithas & Hakeems

Jinnis & Fandithas - aus der Zeit vor der Bekehrung zum monotheistischen Islam haben sich bis heute Elemente aus dem buddhistischen und dem hinduistischen in den Vorstellungen der Malediver bewahrt.
Bei Problemen aller Art kann ein Fanditha zu Rate gezogen werden. Dieser macht sich dann die Kräfte der Jinnis (Geister) zu Nutze, um zum Beispiel Krankheiten zu heilen, bei schlechten Fischfang zu helfen, Regen für die Ernte zu erbitten oder einem Übeltäter seiner gerechten Strafe zu zuführen.

Hakeem - die Einflüsse der verschiedenen Kulturen und der daraus gewohnenen Erfahrungen, zeigt sich auch in der Heilkunde der Malediver wieder. Auch bei ernsten Erkrankungen wird zunächst der örtliche Heilkundige, der Hakeem zu Rate gezogen. Mit guten Erfolgen wendet dieser die so gewohnen Heilmethoden der vielen Völker aus Indien, Sri Lanka, Arabien, Persien und Afrika an. So hat sich ein weites Wissen über die Heilkräfte der Pflanzen entwickelt und mangels anderer Möglichkeiten auch weitgehend bewahrt.
Entsprechend der Tradition die Medizin anderer Kulturen in die eigene zu integrieren, verwenden die Malediver heute "moderne" westliche Heilmethoden kombiniert mit Ihren traditionellen Verfahren an. Diese Kombination ist unter den Namen Unani-Heilkunde bekannt.