Vorgeschichte & Buddhismus

1500 v. Chr.

Archäologische Funde belegen, dass sich um 1500 v. Chr. bereits Menschen auf den Malediven befunden haben.

5 Jh. - 4. Jh. v. Chr.

Besiedlung der Malediven durch singhalesische Seefahrer; sie bringen den Buddhismus als Religion auf die Malediven.

200 v. Chr. - 1000 n. Chr.

Die Malediven sind ein Buddhistisches Königreich.
Sehr häufig berichten Seefahrer von den Malediven:
Arabische Seefahrer dominieren den Handel im Ostasiatischen Raum.
Phönizische Seefahrer bereisen auf Ihren Entdeckungsfahrten um Indien auch die Malediven (800 v. Chr. - 900 n. Chr.).
Der griechische Naturforscher Claudius Ptolemäus erwähnt in seinem Werk "Geopraphia" 1378 Inseln bei Sri Lanka (100 - 160 n. Chr.), hierbei handelt es sich vermutlich um die Malediven.

Islam

11. bis 12. Jh.

Buddhismus ist vorherrschende Religion. Durch den zunehmenden Einfluss der Araber im Handel mit Ostasien, nimmt auch der Islam an Bedeutung zu.

1153

Bekehrung von Buddhismus zum Islam durch Abu-Al-Barakat, einen Händler. Konversion des Herrschers Theemugey Maha Kalaminja zum Islam. Dieser begründet das erste Sultanat und nennt sich fortan Mohammed Ibn Abdulla (1141-1166). Der Islam wird Staatsreligion, die Regierungsform ähnelt der einer konstitutionellen Monarchie. Die Malediven werden für die nächsten 800 Jahre von Sultanen und Sultanas (weiblichen Sultannen) regiert.

1343

Ibn Battuta, ein arabischer Forscher und islamischer Gelehrter, bereist die Inselgruppe und wirkt dort zwei Jahre lang als Richter; seine schriftlichen Aufzeichnungen überliefern zum ersten Mal das Leben auf dem Archipel.

1498

Vasco da Gama entdeckt als erster Portugiese den Seeweg nach Indien und ist vermutlich der erste seiner Landsleute auf den Malediven.

1503

Der portugiesische Gouverneuer Vincente Sodre verbietet den Indern den Handel mit den Malediven.

1517

Die Portugiesen erhalten die Erlaubnis eine Handelsstation einzurichten, die sich aber nur einige Jahre halten kann.

1552

Der nach Indien emigrierte Sultan Hassan IX. konvertiert zum Christlichen Glauben und erfährt dadurch Unterstützung von den Portugiesen. Hassan beansprucht für sich den maledivischen Thron. Ihm und den Portugiesen fehlen aber die militärischer Mittel, die Malediven mit Gewalt einzunehmen.

Kolonialzeit unter Portugal

1558-1573

Die Portugiesen erobern Malé und das Archipel wird portugisische Kolonie. Sultan Ali VI. fällt bei den Kämpfen. Kapitän Andreas Andre ernennt sich im Namen der Regierung in Lissabon zum Sultan. Die Invasion bleibt die einzige langfristige Besetzung der Malediven durch eine fremde Macht bis 1773.
Die Portugiesen sind an den Kauri-Muscheln interessiert, die in weiten Teilen der Erde als Zahlungsmittel benutzt werden und auf der Inselgruppe in großer Zahl vorkommen. Die Malediven werden in dieser Zeit unter dem Namen 'Geldinseln' bekannt.
Terror bestimmt die Jahre der portugiesischen Besetzung. Der Sultan versucht den Maledivern den Christlichen Glauben mit Gewalt aufzuzwingen und zerstört dabei alle Moscheen.

1573

Befreiung von der 15-jährigen portugiesischen Herrschaft am 3. November 1573 (heute wird dieser Tag jedes Jahr als Nationalfeiertag begangen) unter der Führung von Mohammed Thakurufaanu (Sultan von 1573-1585) und seinen zwei Brüdern. Er wird noch heute als der größte Held der Malediven verehrt und die Hauptmoschee in Malé ist nach ihm benannt. Er bleibt zwölf Jahre im Amt. In dieser Zeit leitet er wichtige wirtschaftliche und kulturelle Reformen ein, etwa die Einführung von Münzen und das Militärwesen.

Die nächsten 200 Jahre schaffen es keine Okkupatoren mehr die Malediven einzunehmen:

1609

Indische Malabars versuchen vergeblich, die Malediven zu erobern.

1620

Sultan Muhammad Imaduddin I. besteigt den Thron. Er kann durch geschickte diplomatische Verhandlungen Begehrlichkeiten des indischen Rajah von Canannore an der Inselgruppe abwenden. Unter seiner Herrschaft herrscht Friede und die Wirtschaft blüht. Er kann aber auch auf kulturelle Fortschritte während seiner Amtszeit verweisen: in der Alten Moschee entsteht die erste öffentliche Schule der Malediven.

1624 und 1648

Die Portugiesen vesuchen zweimal vergeblich von Indien aus, die Malediven zurückzuerobern.

1648 - 1687

Der nächste Sultan Ibrahim Iskandhar greift 1650 das Gebiet des Rajahs von Cannonore in Indien an. Er nimmt den Anführer als Geisel um Frieden zu erzwingen.
Unter seiner Herrschaft erforschen die Niederländer das Archipel und versuchen Handelskontakte auszubauen.

1752

Indische Kriegsschiffe zerstören Malé teilweise und nehmen es ein. Die Franzosen eilen zu Hilfe und beenden die kurze Besetzung des Rajahs nach drei Monaten und 20 Tagen wieder. Den Franzosen wird zum Dank dafür erlaubt eine Garnision zu stationieren.

1886

Die Briten halten die Vormachtstellung im Indischen Ozean, es fehlen Ihnen nur die Malediven. Der Sultan Muhammad Mueenuddin II. kann die Briten bewegen einen Schutzvertrag auszuhandeln. Dieser Vertrag räumt den Briten lediglich die Rolle als Beschützer ein und gestattet den Malediven innere Angelegenheiten autark zu regeln. Der Sultan hat das Schutzrecht und muss dafür an an die englische Krone Tribut entrichten; jedoch ist kein britischer Vertreter auf den Inseln.

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