Landwirtschaft

 

Der Landwirtschaft kommt auf den Malediven nur geringe Bedeutung zu. Auf den spärlichen Boden gedeiht wenig, nur etwa 10% der Landfläche sind kultivierbar. Hauptsächlich handelt es sich hierbei um die südlich gelegenen größeren Inseln.

Die wichtigste Nutzpflanze auf den Malediven ist die Kokospalme. Es werden im Jahr über 40 Millionen Kokosnüsse geerntet und das Fruchtfleisch zu Kopra weiterverarbeitet. Dieser Stoff wird in der chemischen und pharmazeutischen Industrie benötigt.

Weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse sind Taro, Südfrüchte, Gemüse, Hirse und Mais, Maniok, Süßkartoffeln und die Brotfrucht. Auf einigen Inseln wachsen auch Auberginen, Papayas, Mangos, Zitronen, Ananas, Bananen, Betelnüsse, Chili und Zwiebeln.
Der Großteil wird auf den Inseln selbst verzehrt.

Kokospalme

Die Kokospalme wird auf den Malediven für den privaten Gebrauch vollständig weiterverarbeitet:
Das Fruchtfleisch der Kokosnuss wird ausgekocht. Daraus ergibt sich ein Öl das meistens als Speisefett und zum Beschichten der Holzboote benutzt wird. Beim Einritzen der Palmblüten wird ein milchiger, süßer Saft gewonnen, den man Toddy nennt und die Malediver gerne zum Frühstück trinken. Kocht man Toddy länger ein, so entsteht eine dicke zähflüssige Masse, die als Zucker dient.
Die Schale der Kokosnüsse dienen als Schüsseln oder werden zu Löffeln weiterverarbeitet.
Aus den Palmwedeln werden Flechtwaren wie Körbe und Matten hergestellt. Der faserige, äußere Mantel der Kokosnüsse, wird in Wasser eingeweicht und zu Bändern und Tauen verflochten. Die Kokosfasern werden heute aber so gut wie nicht mehr benutzt.
Eine Familie auf den Malediven verbraucht in der Woche etwa 20 bis 30 Kokosnüsse. Eine Palme bringt 60 bis 80 Kokosnüsse im Jahr hervor. Alle Kokospalmen gehören dem Staat und werden vom Ministerium in Male verpachtet. Auch die Kokospalmen der unbewohnten Inseln werden verpachtet und zur Pflege Dritten überlassen.

Mais und Hirse

Der Mais- und Hirseanbau werden in der für die Tropen typischen Wechselwirtschaft betrieben. Dazu wird Buschland gerodet und abgebrannt, um dann auf den so angereicherten fruchtbaren Boden die Saat auszubringen. Danach überlässt man den Boden für 4 bis 5 Jahre wieder sich selbst und der Zyklus wiederholt sich. Aufgrund der schnell anwachsenden Bevölkerung, wird dieser Zyklus immer mehr verkürzt. Was aber widerrum aufgrund der Auslaugung des Bodens zu abfallenden Erträgen führt...
Hirse wird im Mörser zerstoßen und zu Mehl gemahlen, um dann zu einem dünnen Fladen verbacken zu werden.

Brotfrucht

Wichtig für die Ernährung der Malediver ist die Brotfrucht. Die stärkehaltige Frucht wird in der Sonne zum trocknen ausgelegt und dann geschnitten.