Physikalische Störungen am Riff

 

Sediment beeinträchtigt Korallenriffe auf verschiedene Art und Weise. Durch die feinen im Wasser schwebenden Sedimentbestandteile, wird das Wasser eingetrübt. Einer der wichtigesten Einflussfaktor bei der Entwicklung eines Korallenriffs ist das Licht. Durch die Eintrübung wird der Anteil, der die Korallen erreicht, stark reduziert. Im selben Maße reduziert dies die Photosynthese der Algen, die im Gewebe des Korallenpolyps eingebetten sind und dadurch ausschließlich ihre Nahrung produzieren. Durch die Ablagerung der Sedimente auf den Korallen, ersticken die Polypen.
Verzweigte Korallentypen, wie die Geweihkorallen sind von der Ablagerung von Sediment auf ihrer Oberfläche weniger stark beeinträchtigt. Grund dafür ist die geringere Oberfläche dieser Korallentypen, auf denen sich weniger Sediment ablagern kann. Auf massiven Korallentypen (Hirn- oder Salatkorallen) kann sich viel mehr Sediment ablagern. Durch Strecken und Bewegen der Tentakeln versuchen die Polypen das Sediment wieder zu entfernen. Diese Versuche sich von dem Sediment zu reinigen, kostet die Korallen Energie, die ihnen wiederrum beim Wachstum fehlt und dadurch das Korallenwachstum beeinträchtigt.
Der größte Teil an Sediment entsteht durch das Riff selbst. Die sterblichen Überbleibsel der Riffbewohner, wie zum Beispiel Korallen, Kalkalgen, Weichtiere und Stachelhäuter, udn Schwämme usw., werden durch die Gezeiten und die Strömungen pulverisiert und bilden so den Hauptbestandteil an Sediment. Der überwiegende Teil an Sediment ist also Calciumcarbonat, und nur ein geringer Bestandteil stammt aus tierischen Silicaten. Die beispielsweise von Schwämmen stammen.

Die Schäden durch Stürme können verherrend und weitgreifend sein. Besonders die tropischen Stürme (Hurrikane, Taifune oder Zyklone) besitzen besonders zerstörerische Kräfte. Die Korallen sterben durch das Losreisen von Untergrund, Zerbrechen, werden Begraben oder Trocken gelegt. Kleine Riffe erleiden dadurch irreperable Schäden oder werden meißt völlig ausgelöscht. Große Riffe setzen diesen Stürmen mehr Widerstand entgegen und können sich anschließend langsam wieder erholen. Korallentypen mit besonders großer Oberflächenstruktur - also verzweigte und gefächerte Typen, wie beispielsweise Geweihkorallen - erholen sich nicht mehr und werden meist ausgelöscht.

Eine weitere phyiskalische Störung stellen die Wellen dar, die auf das Korallenriff schädigend einwirken. Sie zerbrechen die Korallen. Wiederrum sind verzweigte und gefächerte Typen mehr betroffen, als massive Wuchsformen. Wellen verhindern durch die resultierende Wassereintrübung (weniger Licht) das Wachstum der Korallen. Daher ist die der Brandung zugewandten Seite des Riffs mit spezifischen Wuchsformen an Korallen zu rechnen, wie den Kalkalgen. Bei hohen Wellen und starker Brandung trifft man daher hauptsächlich Kalkalgen an. Bei mässigen Wellen und schwacher Brandung bilden sich Lebensgemeinschaften am Riff mit großer Vielfalt.

Befindet sich das flache Riffdach innerhalb des Tidenhubs oder ist es starken Gezeiten ausgesetzt , so liegt das Riff zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten regelmäßig trocken. Dies führt bei den Korallenarten des flachen Wassers zu einer Defensivanpassung an die zeitweise Exposition an Luft. Liegen Geweihkorallen beispielsweise trocken, schützt diese Art sich und scheidet große Mengen an Schleim aus. Liegt diese Anpassung an die Gezeiten nicht vor oder treten extreme Schwankungen unregelmäßig auf, so wird das Riff stark in Mitleidenschaft gezogen oder stirbt ab. Es kommt zu einer Änderung oder Neustrukturierung der Verhältnisse am Riff und das tote Riff wird frei für neue Ansiedlung.

Am besten wachsen Korallen bei einer durchschnittlichen Temperatur des Wassers von 25°C bis 26°C. Bei höheren oder niedrigeren Temperaturen verlieren die riffbildenden Korallen ihre Zooxanthellen (Coral Bleaching) teilweise oder ganz (die Koralle ist so ihres Energielieferanten und der wesentlichen Mittel für das Wachstum beraubt). Bleibt ein Rest der Algen (Zooxanthellen), so können sich wieder erholen und regenerieren. Sterben die Algen ganz ab, so können sie nicht noch einmal gewonnen werden.
Verzweigte und gefächerte Wuchsformen sind stärker vom Ausbleichen der Korallen betroffen, erholen sich aber insgesamt auch besser, als massive Korallentypen.

 

Je mehr Lichtstrahlung und ihre Wirkungen

Krebsbildung bei Korallen

Andere Störungen der Umwelt