Mensch

 

Der Mensch greift durch Umweltverschmutzung und Überausbeutung der Ressourcen des Riffs auf vielfälltige Weise in das Ökosystem Korallenriff ein:
moderne kommerzielle Fangtechniken, gewerbliches Einsammeln von Muscheln und anderen marinen Organismen, die Schleppnetzfischerei, die Besiedlung der Küsten, die Intensivierung von Landwirtschaft und Industrie in Küstengebieten, der Tourismus und die damit verbundenen Freizeitaktivitäten,...

Viele schädliche Chemikalien und Substanzen erreichen vom Festland aus die Riffe. Am verheerendsten sind Ölverschmutzung, diese setzten eine Kette von Ereignissen in Gang: beginnend bei der Zerstörung der natürlichen Nahrungskette und einer daraus resultierenden Veränderungen der Gemeinschaftsstrukturen am Riff, bis hin zur Zerstörung des gesamten Ökosystems.

Eine große Gefahr für Riffe geht durch einen hohen Eintrag von Abfall und Abwässern aus Abwasseranlagen oder landwirtschaftlichen und industriellen Abfällen aus. Die Auswirkungen auf das Ökosystem Riff durch industrielle Abwässer (Eintrag von Pestiziden und Chemikalien) ist noch ungeklärt.
Abwasser enthält auch große Mengen an Stickstoff und Phosphat. Diese können von den Algen direkt aufgenommen und verwertet werden. Die Algen leben aber im selben Lebensraum, wie die Korallenriffe und stehen daher in direkter Konkurrenz zu ihnen. Durch den hohen Eintrag an Stickstoff und Phosphat vermehren sich die Algen explosionsartig und überwuchern die Korallen großflächig. Diesen Vorgang nennt man Verklappung, die Langzeitauswirkung auf die Riffe sind aber noch nicht bekannt.

Korallen können sich einer begrenzten Menge von Sedimenten mit ihren Tentakeln oder durch Schleimabsonderung erwähren. Verzweigte Korallen besser als die massiven Wuchsformen, die häufig dadurch absterben, dass ihre Polypen unter Sedimenten bedeckt werden. Aber durch Bauarbeiten für Landestege, Häfen oder Brücken und Landgewinnungsmaßnahmen nimmt die Menge an eingebrachten Sedimenten drastisch zu. Sehr viele Sedimente im Wasser vermindern außerdem die Menge des für Korallen zur Verfügung stehenden Lichts.

Es gibt viele Bewohner am Riff, manche kommen vom offenen Meer herein und andere bewohnen es ständig. Der Fischertrag am Riff kann in einem Jahr pro Quadratkilometer auf einige Tonnen ansteigen. Für die meisten Bewohner der Küsten nutzen das Riff als Nahrungsquelle, es dient meist sogar als Hauptquelle an tierischen Proteins. Große Mengen von Fischen werden dem Lebensraum Meer dafür entnommen. Wegen der industriellen Fangmethoden steigt heute die Gefahr des Überfischens. Dies zerstört das ökologische Gleichgewicht am Riff. Zum Beispiel wird eine Art ihrer Nahrung beraubt oder die Zahl der weidenden Fische wird herabgesetzt und die Algen überwachsen deshalb die Riffe.